Nur so ein Gedanke…

Ich bin gerade dabei, mir mit einem Kollegen aus der Jugendarbeit meiner Gemeinde ein paar Gedanken zu machen, wie wir unseren Jugendlichen eine Möglichkeit geben können, die Kirche als eine Institution zu begreifen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen kann.

So wie „die Kirche“ gegenwärtig da steht und vor allem von vielen wahrgenommen wird – als hierarchische Organisation, nicht als Communio der Gläubigen – wird das kaum möglich sein. Also wollen wir erst mal versuchen, ein neues Verständnis von Kirche und Gemeinde zu entwickeln. Für mich heißt das, dass ich ein wenig von dem weitergeben will, was ich aus Hannover von Kirche² mitgenommen habe.

Und obwohl es mir nicht sonderlich schwer fällt, meine Ideen und Vorstellungen zu kommunizieren und positiv von der Kirche zu sprechen, tun wir uns sehr, sehr schwer damit, konkrete Konzepte zu entwickeln.

Früher lag das oft daran, dass uns als Jugendleitern einfach ein Stück weit die Kompetenz gefehlt hat. Und zwar nicht theologische Kompetenz, sondern eine Ahnung davon, wie man derartige Themen halbwegs sinnvoll vermittelt. Heute ist das Problem, glaube ich zumindest, ein anderes:

Wenn wir anfangen, konkrete Konzepte für die (jugend-)pastorale Arbeit in der Gemeinde zu basteln, schauen wir von Anfang an immer auch auf den Output, den wir erwarten. Und diese Erwartungen gehen eigentlich immer in die gleiche Richtung: Wir wünschen uns, dass die Jugendlichen/jungen Erwachsenen/Ministranteneltern/etc. sich in der Gemeinde beheimatet fühlen und regelmäßig zu sehen sind.

Aber unser Ziel sollte ja eigentlich sein, den Menschen eine gute Nachricht zu übermitteln und ihnen Möglichkeiten zu geben, mit dieser guten Nachricht in der Gemeinschaft der Gemeinde was anzufangen. Das ist uns – hoffentlich – soweit auch bewusst. Aber diese Diskrepanz zwischen Wunschvorstellung und eigentlichem Auftrag ist ein großes Problem. Wir müssen also lernen, dass ein positiver Output nicht unbedingt messbar sein muss. Wenn wir beispielsweise für Jugendliche spezielle Veranstaltungen organisieren, in denen wir ihnen die Rolle der Kirche für den Glauben näher bringen wollen, dann sollten wir von vorneherein einplanen, dass am Ende „nichts dabei herauskommt“. Vielleicht hat sich unsere Arbeit dann nämlich trotzdem gelohnt, wenn diese Jugendlichen dadurch positiver von der Kirche denken und vielleicht selbstbewusster mit ihrem persönlichen Glauben umgehen. Und wer weiß schon, ob sie nicht in fünf, oder zehn Jahren ähnlich ticken wie wir?

Nur so ein Gedanke…

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